Begeben Sie sich auf eine wunderbare Reise zu Ihrer eigenen Intuition. 

Kurz nach dem Abitur unternahm ein junger Mann eine Fahrradreise in den USA. Doch eines Tages wurde sein ungezwungenes Reiseglück jäh durchbrochen, denn sein Fahrrad hatte mitten auf einer Etappe eine Panne. Kilometerweit von der nächsten Stadt entfernt wusste der junge Mann nicht mehr weiter. Denn eine Reparatur konnte ihm vor Ort nicht gelingen und die Sonne neigte sich schon dem Horizont entgegen. Er war sich im Klaren darüber, dass er die nächste Stadt nicht oder erst spät nach Mitternacht erreichen würde. Nachdem er schon zwei Stunden lang sein Fahrrad geschoben hatte, hielt ein alter und verbeulter Pickup-Truck in der Dämmerung neben ihm und ein stiernackiger Mann um die 40 stieg aus. "Do you need a ride?", fragte der Mann, der mit seiner Glatze und seiner Lederjacke wie ein Kampfsportler und Straßenschläger wirkte. Der gestrandete Fahrradfahrer wog seine Antwortmöglichkeiten ab. Seine Vernunft sagte ihm, dass es ein lebensgefährliches Risiko wäre zu dem bedrohlichen Mann in den abgewetzten Truck zu steigen. Doch er spürte auch eine nicht genau fassbare Ahnung, die ihm den Mann, der ihm im Scheinwerferlicht seines Autos eine Mitfahrgelegenheit anbot, trotz seines furchteinflößenden Äußeren sympathisch erscheinen ließ.
Hätte der junge Fahrradfahrer nicht auf sein Bauchgefühl gehört, dann hätte er vermutlich nie die Bekanntschaft von Jim gemacht, dem herzlichsten und gastfreundlichsten Amerikaner, den er auf seiner Reise traf.
 
Wir werden häufig getäuscht 
Häufig täuschen wir uns in Menschen. Denn diese sind nicht immer so, wie sie uns erscheinen. Denn zum einen können diese uns etwas vorspielen. So können sie materiellen Wohlstand vortäuschen, sich besonders gebildet geben oder andere Menschen bewusst einschüchtern, obwohl sich unter ihrer harten Schale ein weicher Kern befindet. Jeder Mensch hat sich schon mehrfach in anderen getäuscht. Trotzdem ist es nicht immer leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen und hinter die Fassade des Gegenübers zu blicken.
 
Egal wie genau wir die Situation und unser Gegenüber analysieren, unser Verstand kann immer wieder überlistet werden. Dies liegt daran, dass wir die Welt immer durch einen Filter wahrnehmen. Denn unsere unterbewussten Vorurteile und vergangene Erfahrungen prägen den Eindruck, den wir von Menschen bekommen. Demgegenüber steht die Intuition. Im Gegensatz zu unserem Verstand kann sie nicht getäuscht werden. Denn mit ihr können wir die Realität in all ihren Facetten wahrnehmen und nicht nur einen gefilterten Ausschnitt. Trotzdem nutzen immer noch viel zu wenige Menschen die Macht ihrer eigenen Intuition und lassen sich somit regelmäßig viel zu einfach hinters Licht führen.
 
Worin die Intuition der Logik überlegen ist
Schon als Kind lernen wir, dass Logik die Welt der Erwachsenen prägt und je älter wir werden, desto mehr lernen wir, unseren Verstand zu benutzen und alle "unüberlegten" Entscheidungen abzulehnen. Die Logik erscheint uns sogar als Synonym von Erfolg, denn nur wer klug und mit Voraussicht Entscheidungen trifft, kann schließlich ein Unternehmen erfolgreich führen. Doch trotz all ihrer Stärken besitzt die Logik eine große Schwäche, die sie der Intuition in manchen Bereichen unterlegen macht. Denn logische Abwägungen beruhen darauf, dass alle nötigen Fakten bekannt sind. Doch häufig besitzen wir viele nötigen Informationen nicht und können deshalb keine logisch fundierte Entscheidung treffen. Dem gegenüber steht die Intuition. Diese ist insbesondere dann wertvoll, wenn wir verborgene Motive oder unterschwellige Stimmungen von anderen Menschen erfassen wollen. Denn immer, wenn uns etwas verheimlicht wird oder wir nicht alle relevanten Fakten erkennen können, kann uns die Intuition dabei helfen trotzdem klar zu sehen. Aus diesem Grund treffen wir die wichtigsten Entscheidungen unseres Lebens, wie die Partnerwahl, welchen Menschen wir vertrauen oder ob wir unseren Job wechseln sollten, nicht mit Hilfe von Logik, sondern mit unserer Intuition. Trotzdem wissen viele Menschen nichts Genaues über ihre eigene Intuition und können somit deren nahezu unermessliche Kraft nicht gezielt einsetzen. Denn die Intuition ist, wie spirituelle Erfahrungen auch, kaum zu fassen und entzieht sich damit häufig einer genauen Untersuchung. Trotzdem würde kein Mensch auf die Idee kommen und die Existenz oder die Macht der Intuition anzweifeln.
 
Entfalten Sie die Macht Ihrer eigenen Intuition
Jeder Mensch wird mit intuitiven Fähigkeiten geboren. Schließlich besitzt ein Kleinkind noch keine logischen Denkmuster, kann aber trotzdem schon mit seiner Umwelt interagieren und Entscheidungen treffen. Im Heranwachsen verlieren wir diese Fähigkeiten allerdings immer mehr, bis sie zunehmend verkümmert sind. Als Erwachsene fällt es uns dann besonders schwer wieder auf unser verlorenes Wissen, um die Intuition zurückzugreifen. Obwohl jeder Mensch somit Intuition besitzt, fällt es häufig schwer, genau zu benennen, worum es sich diesbezüglich genau handelt. Um exakt zu verstehen, worum es sich bei der Intuition handelt, sollte man deshalb am besten seine Augen auf ihr eigentliches Wesen richten. Denn bei der Intuition handelt es sich im eigentlichen Sinne um einen verfeinerten Instinkt. Somit ist es uns möglich mit Hilfe der Intuition "instinktiv" neue Situationen richtig einzuschätzen und korrekte Entscheidungen zu treffen. Diesen Instinkt können wir glücklicherweise sogar im Erwachsenenalter wieder schärfen und immer weiter verbessern. Denn genau so, wie wir unsere Geschmackswahrnehmung gezielt trainieren können, um beispielsweise einen Wein am Geschmack zu erkennen, genau so können wir auch unsere Intuition wieder verbessern. Begeben Sie sich deshalb am besten noch heute auf eine wunderbare Reise und entdecken Sie Ihre Intuition wieder für sich.
 
Die Bestandteile der Intuition
Die Intuition ist ein besonders vielfältiger Instinkt. Sie besteht aus drei einzelnen Elementen, die in ihrem Zusammenspiel und ihren Schattierungen dazu führen, dass wir die Natur ungefiltert wahrnehmen und korrekte Entscheidungen treffen können.
 
Das Bauchgefühl
Unser Bauchgefühl bemerken wir immer, wenn wir vor einer wichtigen Entscheidung in unserem Leben stehen. Denn egal wie sorgfältig wir alle Fakten studiert haben, erkennen wir doch unterbewusst, dass uns noch viele Informationen für eine fundierte Entscheidung fehlen. Deshalb meldet sich unsere Intuition in Form eines vagen Bauchgefühls zu Wort. Dieses Bauchgefühl zeigt uns immer die Dinge, die noch im Verborgenen liegen. Zum Beispiel zeigt es uns, wenn schlechte Stimmung im Büro herrscht oder, wenn wir einem Menschen besser nicht trauen sollten. Durch die direkte Verbindung zu unserer Intuition gelingt es uns mit Hilfe des Bauchgefühls sehr gute Entscheidungen zu treffen. Dieser Macht der Intuition waren sich auch schon unsere Vorfahren bewusst. Nicht umsonst rät man Menschen, die vor einem schwierigen Problem stehen "Frag deinen Bauch".
 
Stille Beobachtung
Wir alle gehen davon aus, dass wir unsere Umwelt wahrnehmen, wie sie ist. Doch in der Praxis ist genau das Gegenteil der Fall. Denn wir nehmen durch unsere eigenen Erfahrungen und Vorurteile das Geschehen wie durch einen Filter war. So sehen wir beispielsweise bei einem Menschen, in den wir uns verlieben, zunächst nur dessen positiven Eigenschaften. Und falls die Beziehung dann doch in die Brüche geht, neigen wir dazu, nur die negativen Eigenschaften des Ex-Partners in Erinnerung zu behalten. Dieser Effekt der gefilterten Wahrnehmung beruht darauf, dass unser Verstand versucht, Situationen und Menschen "in eine Schublade zu schieben". Wenn wir die Welt ungefiltert wahrnehmen wollen, müssen wir deshalb versuchen, unser logisches Denken für eine gewisse Zeit beiseitezuschieben. Im Fernen Osten wird die Gabe, die Logik "auszuschalten" und auf die Intuition zu vertrauen, als die Gabe "die Dinge zu sehen, wie sie sind" beschrieben. Wer die Macht seiner eigenen Intuition freilegen möchte, der sollte deshalb lernen still zu beobachten und die Eindrücke ähnlich wie Gedanken bei einer Meditation auf sich wirken zu lassen, ohne sie zu bewerten. Wir sollten uns deshalb ein Beispiel an fernöstlichen Mönchen nehmen, die sich selbst zurücknehmen und der Situation den Raum geben sich zu entfalten. Wenn wir die Stille zulassen und ruhig beobachten, ohne zu werten, dann wird es uns gelingen, den Schleier vor unseren Augen zu entfernen und die Realität zu sehen, wie sie tatsächlich ist. Somit kann es gelingen, nicht nur die offensichtlichen Dinge zu erkennen, sondern auch das Verborgene zu sehen.
 
Einsicht
Ideen und Einfälle können wir nicht steuern. Stattdessen überkommen sie uns scheinbar aus dem Nichts. Ähnlich verhält es sich mit beispielsweise Namen, Begriffe oder Passwörtern. Manchmal grübeln wir minutenlang, ohne dass sie uns einfallen. Wir überlegen dann angestrengt und zermartern uns das Gehirn, während uns der richtige Begriff „auf der Zunge liegt“. Die meisten Menschen kennen das Phänomen, dass sobald wir nicht mehr krampfhaft versuchen, den richtigen Begriff zu finden, uns dieser wie scheinbar aus dem Nichts einfällt, wenn wir an etwas ganz anderes denken. Anhand dieses Beispiels ist gut zu erkennen, dass die Fokussierung auf etwas Bestimmtes uns häufig im Wege steht. Im Gegensatz dazu sorgt die Einsicht der Intuition dafür, dass wir zu viel mehr fähig sind, wenn wir nur lernen loszulassen und unsere Umwelt vorurteilsfrei anzunehmen.

 
So nehmen Sie wieder Kontakt zu Ihrer eigenen Intuition auf
Um unsere mit der Zeit verschütteten Kräfte der Intuition wieder freizulegen, sollten Sie versuchen Ihre Intuition bewusst einzusetzen. Denn mit der Intuition verhält es sich wie mit einem Muskel, der immer stärker wird, je mehr er beansprucht wird. Deshalb sollten Sie bewusst versuchen, ungefiltert auf Stimmungen zu achten. Achten Sie beispielsweise das nächste Mal, wenn Sie in einen Park gehen, auf die dortige Stimmung. Prüfen Sie dabei genau Ihre Gefühle und die Signale, die Ihnen Ihre Intuition mitteilt. Versuchen Sie aber gerade zu Beginn sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen und stattdessen Ihre Umwelt möglichst ungefiltert wahrzunehmen.
 
Eine weitere hilfreiche Übung, um wieder Zugang zur eigenen Intuition zu finden, besteht darin einen alltäglichen Gegenstand wie einen Apfel, Bleistift etc. über mehrere Minuten hinweg zu betrachten. Sie werden überrascht sein, wie viele Gedanken ihnen zu einem solch profanen Gegenstand einfallen.
 
Als dritte Übung sollten sie lernen, Ihrer inneren Stimme wieder Gehör zu schenken. Horchen Sie deshalb gerade auch bei alltäglichen Tätigkeiten wie beim Putzen, Wäschewaschen etc. genau in sich hinein. Mit der Zeit werden Sie Ihre innere Stimme immer lauter vernehmen und ihre Signale besser deuten können.