Das Börsenparkett ist äußerst rutschig. Insbesondere Neulinge holen sich deshalb häufig eine blutige Nase. Deshalb ist es besonders wichtig, direkt von Beginn an eine zielführende Investitionsstrategie zu verfolgen. Denn so können teure Anfängerfehler vermieden werden. Allerdings gibt es nicht die eine Strategie, die jedem Anleger einen Gewinn garantieren kann. Vielmehr muss die Anlagestrategie auf die ganz speziellen Bedürfnisse des jeweiligen Anlegers zugeschnitten sein. So spielen neben der individuellen Risikofreude auch viele andere Faktoren wie beispielsweise die Kapitalausstattung eine wichtige Rolle. Emanuell Charis verrät Ihnen in diesem Text die wichtigsten Anlagestrategien, damit auch Sie an der Börse erfolgreich handeln können.
Disclaimer:
Investitionen in Wertpapiere sollten immer nur nach reiflicher Überlegung getätigt werden. Da ein Verlust des eingesetzten Kapitals droht, sollte die jeweilige Anlagestrategie unbedingt an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Strategie 1: Die Dividendenstrategie
Bei dieser klassischen Strategie handelt es sich um eine beliebte Anlageform für Einsteiger. Im Mittelpunkt dieser Strategie stehen dividendenstarke Aktien. Hierbei handelt es sich um Wertpapiere, bei denen im Vergleich zum Aktienkurs hohe Anteile des Gewinns als Dividenden ausgeschüttet werden. Die tatsächliche Kursentwicklung der entsprechenden Wertpapiere ist bei dieser Anlagestrategie hingegen von untergeordneter Bedeutung, da die Aktien über einen langen Zeithorizont hinweg gehalten und nicht verkauft werden. Anleger verdienen durch die hohen Dividenden eine zufriedenstellende Rendite und müssen darüber hinaus kaum Zeit für das Management ihres Depots aufwenden. Auch die langfristige Kursentwicklung ist zumeist sehr zufriedenstellend, da hohe Dividenden langfristig nur von starken und erfolgreichen Unternehmen ausgeschüttet werden können. Dividendenstarke Unternehmen sind zukunftsorientiert und setzen auf eine enge Bindung der Anleger zum Unternehmen. Durch diese Unternehmensphilosophie entwickeln sich die Kurse dividendenstarker Unternehmen langfristig zumeist sehr positiv.
Strategie 2: Value Investing und Deep Value Investing
Value Investing zeichnet sich durch einen mittleren Anlagehorizont aus. Denn die Anleger versuchen durch mittelfristige Kursanstiege einen Gewinn zu erzielen. Dabei sollen unterbewertete Aktien gekauft werden. Wenn sich ihr Wert wieder erholt hat, werden die entsprechenden Wertpapiere wieder veräußert, wodurch ein Gewinn erwirtschaftet wird. Um die richtigen Aktien für das Investment auszuwählen und das Verlustrisiko zu minimieren, werden beim Value Investing bevorzugt Anteile von soliden und bekannten Unternehmen gezeichnet. In Situationen, in denen diese Unternehmen unter Druck stehen und der Aktienkurs niedrig ist, lohnt es sich, die entsprechenden Aktien zu kaufen. Denn so können die Anteile häufig zum Schnäppchenpreis erworben werden. Wenn sich der Wert des Unternehmens wieder erholt hat, werden die Aktien veräußert. Das freigewordene Kapital kann dann in ein anderes Unternehmen reinvestiert werden. Dadurch, dass beim Value Investing lediglich Anteile solider Unternehmen gehandelt werden, sind Totalverluste des eingesetzten Kapitals sehr unwahrscheinlich. Auch eine kurzfristige unvorteilhafte Kursentwicklung ist bei dieser Anlagestrategie zu verkraften, da in den aller meisten Fällen mit einer langfristigen Konsolidierung der Kurse zu rechnen ist.
Beim Deep Value Investing steht im Gegensatz zum Value Investing nicht primär das Renommee des jeweiligen Unternehmens im Vordergrund. Stattdessen wird bei dieser Anlagestrategie auf die Kennzahl des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) abgezielt. Diese Kennzahl gibt an, welche Unternehmen im Verhältnis zu ihrem Aktienkurs einen besonders hohen Gewinn ausweisen. Ein hoher KGV-Wert deutet auf einen sehr hohen Abschlag, auch Deep Discount genannt, hin, mit dem die Aktien gehandelt werden.
Zusammenfassend können die Strategien des Value Investings und des Deep Value Investings verständlich mit diesem berühmten Satz umschrieben werden: "Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür".
Strategie 3: Indexorientiertes Investieren
Die Investition in einzelne Aktien ist mit einem sehr hohen Risiko behaftet. Denn insbesondere für Privatanleger ist es sehr schwierig, die zukünftige Preisentwicklung einzelner Aktien zu prognostizieren. Somit fällt es schwer die beste Investitionsmöglichkeit zu identifizieren. Um dieses Risiko zu verringern, eignen sich indexorientierte Investitionen. Hierbei werden nicht einzelne Aktien gekauft. Stattdessen werden Indizes einzelner Regionen oder Branchen erworben. Hierdurch erfolgt eine Risikostreuung, da ein schlechter Kursverlauf bei einigen Aktien durch eine stärkere Entwicklung bei anderen Aktien kompensiert wird. Eine gute Möglichkeit für indexbasiertes Investieren stellen ETFs und Fonds dar. ETFs sind im Vergleich zu Aktien dabei sogar oft sehr kostengünstig. Da indexorientiertes Investieren darauf abzielt, das Anlagerisiko abzusenken, können mit dieser Anlagestrategie niemals extrem hohe Renditen generiert werden. Schließlich können in einzelnen Jahren Investments in einige wenige Unternehmen mit "dem richtigen Riecher" extrem lukrativ sein und die Rendite beim indexorientierten Investment erheblich übertreffen. In anderen Jahren hingen, kann sich die Wahl der Aktien als schlecht herausstellen, weshalb ein Verlust zu verkraften ist. In solchen Fällen schneidet das indexbasierte Investieren dann besser ab. Insbesondere Einsteiger und Privatanleger profitieren deshalb zumeist von der Risikominimierung des indexorientierten Investierens und erzielen hiermit langfristig höhere Renditen als beim Kauf von Einzeltiteln.
Strategie 4: Growth Investing
Beim Growth Investing steht das Wachstum eines Unternehmens im Vordergrund. Die derzeitige Gewinnentwicklung oder etwaige Dividendenhöhe sind hingegen weniger wichtig. Sogar Verluste des Unternehmens können toleriert werden. Denn die entsprechenden Unternehmen befinden sich häufig am Beginn ihrer Entwicklung und nehmen derzeit nur eine kleine Nische des Gesamtmarkts ein. Einigen Unternehmen gelingt es sogar, einen ganz neuen Markt zu etablieren und für sich zu gewinnen. Unternehmen, deren Aktien beim Growth Investing gekauft werden, wachsen deutlich stärker als ihre Wettbewerber. Hierdurch erzielen Anleger eine langfristige Rendite durch die Kursgewinne.
Strategie 5: Trend- beziehungsweise Momentum-Strategie
Im Gegensatz zu den anderen Anlagestrategien ist dieses Investitionsverhalten kurzfristig ausgelegt. Denn hierbei werden kurzfristige Trends und Entwicklungen gezielt ausgenutzt. Dabei werden Kurse der Aktien aus der Vergangenheit mit dem aktuellen Kursverlauf verglichen. Entwickelt sich der Kurs besonders dynamisch, werden die entsprechenden Anteile gezeichnet. Schwächt sich der Trend nach einigen Wochen oder Monaten ab, werden die Aktien wieder verkauft. Diese Anlagestrategie folgt einer großen Masse, die zum Beispiel neue Technologien für Zukunftsmusik halten.
Strategie 6: Small Caps Strategie
Unter Small Caps versteht man "Unternehmen aus der zweiten Reihe". Diese werden von institutionellen Investoren auf Grund ihres geringen Marktvolumens und Handelsumsätzen zumeist nur wenig beachtet. Trotzdem beziehungsweise gerade deshalb kann es sich für Privatanleger lohnen, diese Unternehmen genau zu beobachten. Schließlich verzeichnen auch Small Caps häufig hohe Kursgewinne.
Strategie 7: Mein TIPP
Verlassen Sie sich nicht auf eine einzige Strategie. Kombinieren Sie stattdessen die Vorteile der unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten. Dabei sollten Sie am besten auf eine konservative Mischung setzen und die beiden Strategien Deep Value Investing und Growth Investing jeweils zu 50 % kombinieren. So Investieren Sie die Hälfte Ihres Kapitals in namhafte Unternehmen, die derzeit mit einem Preisabschlag gehandelt werden. Dies sorgt für eine relativ hohe Stabilität Ihres Depots. Ihr Investment in Aktien mit großem Growth-Potenzial sorgt hingegen dafür, dass Ihr Depot ein besonders hohes Wachstumspotenzial besitzt. Mit der Mischung dieser beiden Strategien können Sie auf lange Sicht traumhafte Renditen erzielen. Allerdings benötigen Sie hierfür Geduld, denn diese Strategie ist nicht auf schnelle Gewinne ausgelegt. Dadurch, dass vielen Anlegern die nötige Geduld fehlt, unterschätzen sie die Möglichkeiten dieser Anlagestrategie, wodurch ihnen sagenhafte Gewinne verlorengehen. Schließlich zahlt sich besonders an der Börse Geduld aus.
»Ich sehe meine Motivation vor allem darin, die Erwartungen meiner Klienten stets zu übertreffen.«
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