von Emanuell Charis.
Die Geschichte des Rauchlesen beginnt nach ersten schriftlichen Überlieferungen bereits in der Antike Griechenlands (7. Jhr.v.C.). Es gab das Rauchlesen sicherlich auch schon früher und an anderen Orten als in Griechenland, aber die Griechen haben das Rauchlesen professionalisiert. Pythia war eine Priesterin im antiken Griechenland, die der Sage nach Ratsuchenden, die den Tempel von Delphi aufsuchten, weissagte, indem sie den Rauch las, der aus einer Erdspalte im Tempel drang.
Ihre Kunst bestand darin, den Rauch zu "lesen" und die Zukunft vorherzusagen. Um welche Art von Rauch es sich dabei handelte, ist immer noch ein Rätsel. Es gibt zahlreiche Erklärungsversuche über die Art und Wirkung der Dämpfe und mystischen Gase, die aus der Erdspalte im Tempel austraten.
So wird häufig angenommen, dass Pythia als Medium für Apollon durch Pythia sprach, als sie durch die Gase in einen tranceähnlichen Zustand gefallen war. Die Deutung ihrer Visionen oblag dabei den (männlichen) Ober-Priestern des Tempels. Der Haken an dieser Theorie ist, dass in Trance oder in einen Rausch versetzte Menschen regelmäßig nicht oder kaum in der Lage sind, irgendetwas Sinnvolles von sich zu geben, geschweige denn auf Fragen zu reagieren. Ein zusammenhangloses Gestammel wäre den ratsuchenden Pilgern sofort aufgefallen und es wäre daraus nicht ein Kult geworden, der über viele Jahrhunderte anhielt. Zunächst muß man beachten, dass grundsätzlich nur Männer den Tempel von Delphi betreten durften und die einzige Frau, der dies gestattet war, Pythia war. Des Weiteren gab es nicht nur eine Pythia, sondern mehrere Pythien, die zudem an Tagen mit hohen Besucherzahlen in einer Art Schichtdienst arbeiteten. Wären dies Pythien in einem kollektiven
Trance- oder Rauschzustand gewesen, wäre dies sicherlich ein heilloses Durcheinander gewesen. Vielmehr müssen die Pythien hellwach und nüchtern gewesen sein. Darüber hinaus muss es sich um gebildete und kreative Frauen gehandelt haben, die den Rauch "lesen" konnten und geschickte Antworten auf die Fragen der Ratsuchenden fanden.
Das führt zu der Frage: Wie haben sie das gemacht, damit dies so populär im antiken Griechenland wurde? Sicherlich spielt zunächst der Ort, der Tempel von Delphi, eine tragende Rolle. Der zu Ehren des Gottes Apollon gebaute und nun zum Weltkulturerbe der Menschheit gehörende Tempel, steht nebenbei bemerkt, nicht auf einer Erdspalte, aus der Gase dringen. Der Tempel erlangte seine Bedeutung, weil die Stadt Delphi in der Antike als der Mittelpunkt der Welt galt. Das Orakel von Delphi war konsequenterweise das wichtigste Orakel im antiken Griechenland. Das Orakel wurde vor allen wichtigen Entscheidungen angerufen und erlangte so einen beträchtlichen, auch politischen Einfluss. Mithin ist erklärbar warum auch das gemeine Volk mit seinen Sorgen und Nöten die Pythien aufsuchte und um Rat fragte.
Es wird bei einer derartigen Bedeutung nichts dem Zufall überlassen worden sein. Das beginnt bei dem Rauch und endet bei den Deutungen.
Der Rauch muss kontinuierlich vorhanden sein. Würde der Rauch aus einer Erdspalte durch ein Naturereignis auftreten, würde es sich eher um ein zufälliges Ereignis handeln, dass sich kaum für einen derartigen Kult eignen würde.
Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass Drogen im Spiel sind. Auch hier ist der Versagensmoment zu groß, als dass sich die gebildetsten Menschen der Antike darauf verlassen hätten. Es spricht alles
dafür, dass das Rauchlesen professionell betrieben wurde und zwar angefangen von der Vorbereitung des Rauches, bis hin zu jeder einzelnen Deutung. Das wiederum zeigt, dass man das Rauchlesen lernen kann.
»Ich sehe meine Motivation vor allem darin, die Erwartungen meiner Klienten stets zu übertreffen.«
Emanuell Charis
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