In der heutigen Zeit scheint die Liebe an Tiefe und Substanz zu verlieren. Die digitale Kommunikation hat persönliche Interaktionen in den Hintergrund gedrängt. Auf sozialen Medien präsentieren Menschen ihr Liebesleben oft als oberflächliches Schaufenster, während das tatsächliche emotionale Engagement häufig fehlt. Beziehungen werden zu einem Wettbewerb um Likes und Follower, anstatt zu einem Raum für intimen Austausch und Wertschätzung.
In der Hast unserer schnelllebigen Welt wird die Liebe oft mit einer erschreckenden Geschwindigkeit konsumiert. Menschen treffen sich, tauschen leidenschaftliche Versprechen und große Worte wie „Seelenverwandte“ oder „für immer“ aus – und das alles nach nur wenigen Tagen, Wochen des Kennenlernens. Es ist fast wie ein Spiel, bei dem die Beteiligten sich einander vorstellen: „Das sind meine Eltern, das sind meine besten Freunde“, als ob man eine neue Marke anpreisen würde. Diese hastigen Schritte suggerieren eine Tiefe, die in Wahrheit nicht existiert, und enden häufig in einem Desaster.
Was zu Beginn wie eine gigantische, allumfassende Liebe aussieht, verwandelt sich oft in einen schmerzhaften Rückschlag. Nach gerade einmal 30 oder 60 Tagen ist die Romanze plötzlich vorbei. Die große Beziehung, die man mit einem großen Knall begonnen hat, endet mit einem leisen „Es passt einfach nicht”. Diese abrupten Schlussstriche sind symptomatisch für die oberflächliche Art der Liebe, die heutzutage vorherrscht: Man sieht nur die Fassade und ignoriert die Grundlagen, die für eine echte, dauerhafte Verbindung notwendig sind.
Die Frage, die sich aufdrängt, ist: Wo ist die echte Liebe geblieben? Statt authentischer Verbindungen wird oft eine Fassade aufrechterhalten, die glamourös und ansprechend wirkt, aber keinerlei echte Emotionen birgt. Diese oberflächliche Darstellung führt nicht nur dazu, dass wahre Intimität verloren geht, sondern ist vielmehr ein Zeichen für die Entfremdung, die viele Menschen empfinden – selbst inmitten von vermeintlich glücklichen Beziehungen.
Die Gesellschaft hat die Liebe zunehmend mit materiellen Besitztümern und sozialem Status verknüpft. Menschen wählen Partner nicht mehr primär aufgrund emotionaler Kompatibilität, sondern oft wegen dessen, was sie für das eigene Image tun können. Ein attraktiver Partner, ein schnellerer Job oder der teure Lebensstil scheinen wichtiger als emotionale Stabilität und gegenseitige Unterstützung. Diese Besessenheit nach Anerkennung führt dazu, dass viele Menschen in Beziehungen mehr Wert auf Statussymbole legen als auf echte, auf Respekt basierende Verbindungen.
Zusätzlich wird durch den Druck, in Beziehungen „perfekt“ zu sein, das Potenzial für echte Nähe und Vertrautheit gefährdet. Influencer und Prominente setzen unerreichbare Standards, die es den Menschen schwer machen, zu erkennen, dass jede Beziehung ihre eigenen Herausforderungen hat. Die ständige Vergleichbarkeit mit bearbeiteten Bildern und Idealen führt zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit. Anstatt die eigenen emotionalen Bedürfnisse zu erkennen und zu kommunizieren, wird weiterhin in der Hoffnung agiert, dass die nächste Beziehung das „perfekte“ Glück bringen könnte.
Um es deutlich zu sagen: Die heutige Art der Liebe ist oft unaufrichtig und geprägt von einer ständigen Suche nach Bestätigung, die letztlich zu Einsamkeit führt. Die Einsamkeit, die aus dieser oberflächlichen Art der Liebe resultiert, kann schmerzhaft und erdrückend sein. Viele Menschen glauben, dass sie in einer Beziehung sind, da sie Zeit miteinander verbringen oder weil sie sich gegenseitig Social-Media-Posts liken, doch die Verwundbarkeit und das Aufeinanderzugehen sind oft nicht vorhanden.
Es ist an der Zeit, die Liebe zu entzaubern und die schädlichen Muster zu hinterfragen, die die moderne Beziehungskultur durchziehen. Wir müssen erkennen, dass echte Liebe Zeit braucht, dass sie nicht in der Schnelligkeit des Kennenlernens oder in großen, bedeutungslosen Versprechungen gemessen werden kann. Der kurzfristige Rausch, während derer man glaubt, die große Liebe gefunden zu haben, muss durch den reifen, bewussten Prozess des Aufbaus eines stabilen und vertrauensvollen Verhältnisses ersetzt werden.
In einem Zeitalter, in dem echte Verbindungen rar geworden sind, ist es unerlässlich, mit sich selbst klarzukommen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Wenn Sie in einer Beziehung sind oder eine anstreben, fragen Sie sich: Suchen Sie nach einer Person, die Ihr Image aufwertet, oder nach einem Partner, der mit Ihnen gemeinsam durch das Leben geht? Es ist an der Zeit, die eigene Definition von Liebe zu hinterfragen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: auf die Empfindungen, die uns menschlich machen.
Letztlich wird jeder von uns nach wahrer, aufrichtiger Liebe streben. Doch um das zu erreichen, muss die oberflächliche Gesellschaft hinterfragt und die tiefere, bedeutungsvollere Beziehung zu uns selbst und anderen angestrebt werden. Nur so kann die Liebe wieder die Bedeutung erlangen, die sie verdient.
Ihr
Emanuell Charis
»Ich sehe meine Motivation vor allem darin, die Erwartungen meiner Klienten stets zu übertreffen.«
Emanuell Charis
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