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Fluch oder geniales Marketing? Der legendäre Hope-Diamant und zahlreiche, grausame Schicksalsschläge. Was ist der Hope-Diamant? Der Fluch des Hope-Diamanten. Die Entdeckung des Hope-Diamanten oder auch: Diebstahl des Diamanten im Tempel? Namensänderungen und weitere, mysteriöse Schicksale.
Kennen Sie den Hope-Diamanten? Denken Sie an den Film „Titanic“ und den blauen Schmuck mit dem Namen „das Herz des Ozeans“. Der Hope-Diamant diente als Inspiration für diesen Schmuck und ähnelt ihn zum Verwechseln, sowohl das Äußere, als auch die Geschichte des Diamanten stimmen überein. Zahlreiche Legenden und Geschichten existieren um den Hope-Diamanten, so soll dieser verflucht sein und Unglück bringen. Doch handelt es sich hier wirklich um eine reale Begebenheit, um einen wirklichen Fluch oder um gezieltes Marketing? Existiert diese Legende des Hope-Diamanten wirklich? Entscheiden Sie es nach diesem Artikel.
Was ist der Hope-Diamant?
Bei dem Hope-Diamanten handelt es sich um einen ganz besonderen Diamanten, auch außerhalb der sagenumwobenen Legenden. Der Edelstein weist ein Gewicht von 45,52 Karat auf und ist ein Diamant des Typen IIb. Nur 0,1 Prozent aller Diamanten gehören zu dem Typ IIb, was den Hope-Diamanten besonders selten macht. Aufgrund seines hohen Gewichtes ist er der größte Diamant in der Farbe Blau-Grau, der jemals gefunden wurde, sodass er zu Forschungszwecken genutzt wurde. So hat er Forschern neue Erkenntnisse über die Entstehung von Diamanten gebracht.
Der Wert des Hope-Diamanten wird auf 350 Millionen Dollar geschätzt, sodass er als einer der wertvollsten Diamanten auf der Welt gilt. Seit dem Jahr 1958 wird der Hope-Diamant in dem „National Museum of Natural History“ in New York ausgestellt.
Der Fluch des Hope-Diamanten
Um den Hope-Diamanten ranken sich zahlreiche Legenden. So soll der Diamant nicht nur der schönste Edelstein der Welt sein, sondern zugleich der gefährlichste. Seit seiner Entdeckung in Indien sollen zahlreiche Unglücke durch den Hope-Diamanten passiert sein.
Die Entdeckung des Hope-Diamanten oder auch: Diebstahl des Diamanten im Tempel?
Alle Tragödien begannen mit dem Diamantenhändler Jean-Baptiste Tavernier, welcher im 17. Jahrhundert mehrmals nach Indien reise, um dort Edelsteine für Adlige und Könige in Frankreich zu erwerben. Besonders angetan war Tavernier von einer Statue einer Hindu-Gottheit in einem Tempel in Indien, bei welcher die Augen mit zwei blauen Diamanten gestaltet waren, dem Hope-Diamanten. Kurzerhand stahl der Diamantenhändler einen als den Hope-Diamanten, geblendet von seiner unglaublichen Schönheit. Doch die Gier brachte Tavernier ein schlechtes Karma, denn die Legende besagt, dass er nach dem Raub des Diamanten von Hunden zerrissen worden sei. Der Legende nach sei der Hope-Diamant von der Statue des hinduistischen Gottes, aus welcher er entwendet wurde, mit einem Fluch belegt worden. Eine andere Version der Geschichte besagt jedoch, dass Jean-Baptiste Tavernier den blauen Diamanten in Rohform von 112 Karat kaufte und der Diamant aus der Kollur-Mine abgebaut wurde. Zudem besagt eine andere Geschichte ebenfalls, dass Tavernier mit 84 Jahren eines natürlichen Todes starb.
Der nächste Besitzer, König Ludwig XIV, verstarb ebenfalls an einem grausamen Tod
Ob Diebstahl aus dem Tempel oder herkömmlicher Kauf, bevor Tavernier seinen Tod erlitt, verkaufte er den Diamanten in Frankreich an König Ludwig XIV. König Ludwig XIV. ließ den Diamanten von seinem Hofschmied auf 67 Karat herunterschleifen und trug ihn fortan in einer Halskette, ähnlich wie in dem Film Titanic. Doch auch König Ludwig XIV wurde von einem grausamen Tod ereilt, welcher der Legende nach auf den Fluch des Hope-Diamanten zurückgeht: Anstatt eines natürlichen Todes verstarb der König an Wundbrand. Ironischerweise wurde der Diamant für seinen Spitznamen nach dem König betitelt, nämlich als „Le Bleu de France“. Aber auch hier gibt es erneut eine andere Version der Geschichte: Nach einer Legende wurde der König durch eine Guillotine hingerichtet. Ob Hinrichtung oder Wundbrand, beide Todesarten erscheinen grausam und verflucht.
Namensänderungen und weitere, mysteriöse Schicksale
Während der Französischen Revolution im Jahr 1792 wurde der Hope-Diamant im königlichen Lagerhaus gestohlen. Ungefähr 20 Jahre später nach seinem Diebstahl, nämlich im Jahr 1812, tauchte der Diamant in London wieder auf. Zunächst erinnerte er nur an den „Le Bleu de France“, hieß der Diamant doch nun „London Blue“. Doch Forschungen und Experten bestätigten, dass es sich bei dem mysteriöser weise aufgetauchten Diamanten und den echten „Le Bleu de France“, handelte, welcher nur in einer anderen Form geschliffen wurde. Laut der Geschichte gab es zwei unterschiedliche Besitzer: König George IV, welcher einen qualvollen Tod durch Gicht verstarb, sowie ein Diamantenhändler aus London.
Nach einem weiteren Verkauf gehörte der Edelstein anschließend dem reichen Bänker Henry Philip Hope. Es ist kein Zufall, dass der Name des Hope-Diamanten nach Henry Philip Hope benannt wurde, welcher den Diamanten an seinen Enkel Lord Francis Hope im Jahre 1887 vererbte. Doch der Legende nach brachte der Edelstahl der Familie erneut Unglück: Ursprünglich von großem finanziellen Reichtum gesegnet, gab der Enkel Lord Francis Hope das gesamte Vermögen für seinen ausgelassenen Lebensstil aus. Aufgrund finanzieller Nöte wollte Hope den teuren Diamanten verkaufen, fand jedoch neun Jahre lang keinen Käufer für den Edelstein. Anstatt mit hohen Finanzen verstarb auch Lord Francis Hope mit finanziellen Nöten und als armer Mann. Hatte auch hier wieder der Fluch des Hope-Diamanten zugeschlagen?
Das grausame und mysteriöse Schicksal der McLeans
Das Mitglied der französischen Schmuckdynastie, Pierre Cartier, erwarb den Hope-Diamanten nach weiteren, mehreren Besitzern und wollte diesen unbedingt weiterverkaufen. So besuchte Cartier im Jahr 1910 die reichste Frau der USA, nämlich Evalyn Walsh McLean mit ihrem Mann. Trotz oder gerade wegen der grausamen Geschichten rund um den Hope-Diamanten wurde das Interesse der McLeans geweckt, welche den Edelstein für umgerechnet drei Millionen Euro kauften. Bei dem Kaufvertrag machte Cartier der Familie jedoch ein mysteriöses Angebot: Sollte der Familie etwas Schlechtes passieren, darf sie den Stein innerhalb der ersten sechs Monate zurückgeben. Doch die ersten acht Jahre der McLeans im Besitz des Hope-Diamanten geschah zunächst nichts, bis das Schicksal schnell, mysteriös und grausam umschlug: Die Ehe der McLeans zerbrach und die eigene Zeitung der Familie, die sogenannte Washington Post, musste wegen mangelnder Umsätze und Verkaufszahlen im Jahre 1932 versteigert werden. Von der ursprünglichsten reichsten Frau der USA rutschte Evalyn Walsh McLean in die Armut. Zudem wurde ihr Mann in eine Psychiatrie eingewiesen und die einzige Tochter der Familie begann Suizid mit einer Überdosis an Schlaftabletten. Trotz aller grausamen Schicksalsschläge machte Evalyn Walsh McLean nicht den geheimnisvollen Hope-Diamanten für diese verantwortlich, sondern sah das Unglück als eine natürliche Konsequenz an einer mangelnden Disziplin mit den eigenen Finanzen. So schrieb Evalyn in ihrem Tagebuch, dass die Menschen sogar verspotte, die an den Fluch des Hope-Diamanten glauben. Doch wenn Evalyn nicht an den Fluch des Diamanten glaubte, warum übten die Geschichten vor dem Kauf des Hope-Diamanten eine so große Faszination auf sie aus?
Übergabe des Hope-Diamanten an das Museum
Nach dem Tod von Evalyn Walsh McLean kaufe ein Juwelier aus New York den Hope-Diamanten und schenkte ihn im Jahre 1958 dem Smithsonian Museum, einem wichtigen Forschungsinstitut in Washington. Bis heute ist er dort in dem National Museum of Natural History ausgestellt. Der Juwelier versandte den Diamanten mit einem Brief, wobei auch der Überbringer des Briefes, der Postbote James Todd ein Jahr später nach der Lieferung vom Schicksal böse ereilt wurde: So wurde James Todd von einem Lastwagen angefahren, seine Frau verstarb an einem Herzinfarkt und sein Haus brannte ab.
Der Hope-Diamant: Fluch oder Marketing?
Worum handelt es sich nun bei dem Hope-Diamanten? Um einen Fluch oder um ein geniales Marketing? Die Entscheidung müssen Sie selber treffen, denn bis heute gibt es keine eindeutige Erkenntnis zu dieser Frage. So haben die Wissenschaftler des Smithsonian Institut den Diamanten gründlich und mehrmals untersucht, zum Beispiel durch Materialproben und eine Beleuchtung mit ultravioletten Strahlen. Bei diesen Untersuchungen fanden die Wissenschaftler chemische Auffälligkeiten, da der Stein unter ultraviolettem Licht in einer tiefroten Farbe leuchtet. So steht die Farbe Rot im spirituellen Sinne für intensive, menschliche Gefühle, wird aber auch mit Gefahr, Aggressivität, Wut oder Zerstörung in Verbindung gebracht. Auch hier stellt sich wieder die Frage, hat das Erscheinen dieser Farbe eine Bedeutung? Ist diese Farbe eine Botschaft einer höheren Macht? Oder handelt es sich hierbei um einen Zufall, denn dieses Phänomen unter ultraviolettem Licht wurde auch bei anderen, blauen Edelsteinen festgestellt, wenngleich diese Besonderheit auch selten auftritt. Aber hat nicht alles einen Sinn und eine Bedeutung im Leben? Passiert nicht immer alles nach einem bestimmten Grund?
Andere Wissenschaftler untersuchten die Lebensläufe von verschiedenen Besitzern des Hope-Diamanten und stellten ein Durchschnittsalter von 72 Jahren fest. Dieses Alter ist besonders für vergangene Zeiten ein hohes Alter. Vielleicht bringt der Hope-Diamant damit ja sogar Glück und sorgte für eine besondere lange Lebenszeit? Dem Smithsonian Institut und dem National Museum of Natural History brachte der besondere Edelstein zumindestens Glück, da er seit 55 Jahren als berühmtes und begehrtes Ausstellungsstück zahlreiche Besucher anzieht.
Die Berühmtheit und der Wert des Hope-Diamanten resultieren schon längst aus seiner Geschichte. Vielleicht wurde diese Geschichte jedoch von Pierre Cartier erfunden, welcher vielleicht schon damals ein Gespür für geniales Marketing aufwies und seiner Zeit voraus war. Nichts weckt mehr Interesse, als Dramen, Tragödien und Exklusivität und die Geschichte des verfluchten Hope-Diamanten kombiniert alle Elemente. Die Geschichte des Hope-Diamaten, wie Pierre Cartier sie erzählte, findet sich sogar in dem Roman mit dem Titel "der Mond-Diamant" von Wilkie Collins. Doch auch hier stellt sich erneut die Frage: Was war zuerst da, der Roman oder die (vielleicht reale) Geschichte?
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