Inhalt.
Nietzsches Ansichten über Gott.
War Nietzsche ein Atheist?
Nietzsche und die Liebe.
Nietzsches Prophezeiungen.
Der „Übermensch“ nach Nietzsches Vorstellung.
Nietzsches Bedeutung für die Gegenwart.
LESEZEIT 10 MINUTEN
„Gott ist tot!“ Diesen Ausspruch verbinden viele Menschen mit Friedrich Nietzsche. Insbesondere für viele Atheisten ist der berühmte deutsche Philosoph deshalb zu einem wahren Idol aufgestiegen. Doch im Gegensatz zum weitverbreiteten Irrtum sagte sich Nietzsche mit seinem berühmten Zitat nicht von der Idee eines göttlichen Wesens los. Ihn als Atheisten zu bezeichnen ist demnach erheblich verkürzt und grundlegend falsch. Vielmehr begab sich der am 15. Oktober 1844 geborene Visionär, der seiner Zeit weit voraus war, auf die Suche nach Gott. Auf seiner Suche ließ er sich nicht von bestimmten Glaubensrichtungen und Religionen einschränken, sondern nutzte seinen eigenen Verstand. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie es Nietzsche gelang, das Wesen Gottes zu erfassen und mit welcher Präzision sein genialer Geist Ereignisse vorhersagen konnte. Mit seinen Visionen prägte Nietzsche die heutige Gesellschaft und ihren Lifestyle maßgeblich, was ihn wahrlich zu einem der bedeutendsten Philosophen der Geschichte macht.
Nietzsches Ansichten über Gott
Friedrich Nietzsche, Sohn eines protestantischen Pfarrers, befasste sich zeitlebens eingehend mit religiösen Themen und der Suche nach Gott. Doch in die Geschichte ist er nicht als großer Geistlicher eingegangen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Nietzsche dem Christentum äußerst kritisch gegenüberstand. In ihm sah er eine sinnentleerte, gar lebensfeindliche Religion. Denn, so sein Verständnis, in dem die Menschen Gott zum höchsten Wert erkoren hatte, würdigten sie diesen gleichzeitig herab. Diesen zunächst paradox erscheinenden Gedankengang entwickelte Nietzsche in seinem Stück der „Fröhlichen Wissenschaft“. In diesem Werk ist ein Wahnsinniger und Seher, ein sogenannter „toller Mensch“, der Protagonist. Diese Figur trägt dabei ausgeprägte autobiografische Züge, denn Nietzsche sieht sich selbst in dieser Figur, die dem Volk predigt, ohne dabei verstanden zu werden. Seinen Zuhörern stellt der „tolle Mensch“ dabei direkt zu Beginn des Stückes die Frage: „Wohin ist Gott?“ Mit einer zur damaligen Zeit nahezu unerhörten Antwort verstört der Protagonist sein Publikum, denn er beantwortet sich seine existenzielle Frage selbst mit den Worten: „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unseren Messern verblutet.“ Anhand dieser Antwort kann die Philosophie Nietzsches vom Leser erfahren werden. Denn im Gegensatz zu einem Atheisten verneint Nietzsche nicht die Existenz Gottes. Vielmehr rückt er das Wirken der Menschen in den Vordergrund. Seine Aussage, diese hätten Gott „getötet“ bezieht sich dabei explizit auf die damalige Auslegung des Christentums. Denn anstatt Gott in den Vordergrund zu rücken, drehe sich die Religion nur um sich selbst. Anstatt dem höchsten Wesen zu dienen, würden vielmehr von Menschen gemachte Regeln und Gedanken eingefordert werden. Um aufzuzeigen, wie absurd die menschengemachten Gebote und Regeln sind, bricht der „tolle Mensch“ mit diesen und zündet beispielsweise am hellen Tage eine Laterne an. Dieses Symbol steht dabei bildlich dafür, dass die Menschen alles hinterfragen sollen. Auch und insbesondere scheinbar unumstößliche Wahrheiten, an deren Gültigkeit immer geglaubt wurde. Dadurch lehnt Nietzsche die nur scheinbar von Gott gegebenen Vorschriften und Grundsätze der Religionen ab. Vielmehr sollten die Menschen auf ihren Verstand vertrauen und diese hinterfragen.
Auch wenn die christliche Religion auf Grund ihrer Bedeutung für den damaligen Alltag der Menschen in Nietzsches Werk eine Schlüsselrolle einnimmt, beschäftigte sich der berühmte Philosoph auch mit den anderen großen Weltreligionen wie dem Buddhismus, Hinduismus, Islam oder Judentum. Dabei kam er für alle dieser Religionen zu dem Schluss, dass sie nicht mehr Gott dienen, sondern diesen stattdessen nur als Vorwand nutzen würden. Vielmehr stehe der Mensch im Vordergrund aller religiösen Glaubensrichtungen. Damit habe sich der Mensch über Gott erhoben und diesen und dessen Wirken dadurch „getötet“. Doch trotz dieser breiten Ablehnung gegen alle Religionen ist es wichtig, Nietzsche nicht als Atheisten zu verstehen. Denn Nietzsche leugnet nicht die Existenz eines übernatürlichen Wesens. Vielmehr sieht er durch die Religionen den Zugang zu diesem versperrt. Dabei bezog Nietzsche auch die bekannten Religionen des Altertums explizit in seine Kritik ein. Die Abkehr der Religionen von Gott sah Nietzsche demnach nicht als eine neue Erscheinung, sondern einen fundamentalen Bestandteil einer jeden Religion. Demnach kann Nietzsche als Kämpfer gegen die etablierte kirchliche Ordnung verstanden werden. Denn durch die tradierten Verhaltens- und Glaubensgebote der Religionen werde, so der Philosoph, der Zugang zu Gott unmöglich gemacht. Nietzsche begab sich deshalb auch auf die Suche nach alter, unverfälschter Religion. Demnach gelte es zum Beispiel das Leben der ersten Christen zu untersuchen. Hierdurch könne das Wirken eines wahren göttlichen Glaubens erfasst werden, bevor dieser von menschlichem Streben korrumpiert wurde. Nietzsche wollte dabei nicht zu einem naiven Einverständnis mit Gott zurückkehren. Vielmehr steht in seinem Schaffen eine aufgeklärte Spiritualität im Zentrum.
War Nietzsche ein Atheist?
Das Werk Nietzsches ist nur schwer greifbar. Denn der große Philosoph liebte es, seine Texte so zu verfassen, dass sie in vielerlei Hinsicht zu interpretieren sind. Deshalb stellt sich im Besonderen die Frage: Wer war Nietzsche? Was war seine Motivation und was seine Überzeugungen? Die heutige Forschung ist sich dabei weitestgehend einig, dass die Annahme, Nietzsche sei Atheist gewesen, nicht haltbar und ein weitverbreiteter Irrglaube ist. Diese Falschwahrnehmung beruhe auf der fehlerhaften Interpretation des Werks des großen Philosophen ohne den Einbezug des Kontextes seines Werkes. Denn Nietzsche war zwar ein Vertreter des Nihilismus und heftiger Kritiker der Religionen. Allerdings stellte er dabei die Existenz eines Gottes nicht in Frage und sah vielmehr die Religionen als eigentliches Hindernis in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen an. Anstatt den Religionen hörig zu sein, solle der Mensch, so Nietzsche, seinen eigenen Verstand gebrauchen und seine eigenen Wertvorstellungen und Ideale auf Basis seiner eigenen Erkenntnisse gewinnen.
Nietzsche und die Liebe
Insbesondere unter Feministen hat Friedrich Nietzsche bis heute einen schweren Stand. So wird er häufig als Frauenhasser missverstanden. In diesem Zusammenhang hat besonders ein Spruch aus Nietzsches Werk Berühmtheit erlangt: „Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht.“ Dabei wird zumeist unerwähnt gelassen, dass es sich hierbei nicht um eine Meinung Nietzsches handelt, sondern um ein Zitat aus einer Anekdote. Im Gegensatz zum weitverbreiteten Irrglauben äußerte sich der Philosoph häufig sehr positiv über das Zusammenleben von Mann und Frau. So attestiert er einer Liebesbeziehung eine besondere und ganz eigene Kraft. Vor diesem Hintergrund ist seine Aussage zu sehen, dass alles, das „aus Liebe getan wird, […] immer jenseits von Gut und Böse [geschieht].“
Dass es sich bei Nietzsches Darstellung der Liebe nicht um Floskeln ohne Bedeutung handelt, ist insbesondere daran zu erkennen, dass die große Liebe des Philosophen eine äußerst emanzipierte und kluge Frau war. Denn Lou von Salomé war eine beeindruckende Schriftstellerin und Psychoanalytikerin, die Nietzsche intellektuell ebenbürtig war. Doch auch wenn die beiden Koryphäen eine tiefe geistige Verbundenheit erlebten, die für beide eine große intellektuelle Bereicherung war, akzeptierte von Salomé Nietzsche nie als ihren Lebenspartner. Die Forschung geht vor diesem Hintergrund von einer großen und tief sitzenden Enttäuschung Nietzsches aus. Vor diesem Hintergrund lassen sich in Nietzsches Werke ebenfalls Zitate finden, die dieser Enttäuschung Raum bieten und sie zum Ausdruck bringen. Allerdings werden einige dieser Zitate mit einer Ablehnung von Frauen fälschlicherweise gleichgesetzt, anstatt das sie in den Kontext des Lebens des großen Philosophen zu setzen.
Nietzsches Prophezeiungen
In seinem Werk der „Fröhlichen Wissenschaft“ lässt Nietzsche den Hauptprotagonisten die viel beachteten Worte sprechen: „Ich komme zu früh, ich bin noch nicht an der Zeit. Dies ungeheure Ereignis ist noch unterwegs und wandert, – es ist noch nicht bis zu den Ohren der Menschen gedrungen.“ Viele Nietzsche-Experten sehen in dieser Passage eine besondere Bedeutung. Denn ebenso wie der Protagonist seines Werkes scheint auch Nietzsche zu empfinden. Er sieht sich seiner Zeit weit voraus und mit dem Wissen der Zukunft gesegnet. Entsprechend kann er Ereignisse wahrnehmen, die „noch unterwegs“ sind. Nietzsche ist demnach nicht „nur“ Philosoph, sondern auch ein Seher, der die Zukunft deuten kann. Seine Werke verstand Nietzsche deshalb immer auch als Möglichkeit, um die Menschen auf große zukünftige Ereignisse vorzubereiten. Denn durch die Tatsache, dass der Philosoph sehen konnte, was anderen verborgen blieb, sah er sich auch in der Pflicht, die Menschheit teilhaben zu lassen und für die Zukunft vorzubereiten.
In seinen Werken prophezeite Nietzsche, dass die Menschen Gott unbemerkt ersetzen würden. So verkündet der „tolle Mensch“, dass die Tötung Gottes vonstattengehen würde, ohne dass die Menschheit davon Notiz nehmen würde. So grotesk sich dieser Gedanke für Nietzsches Zeitgenossen auch angehört haben mag – er ist doch Realität geworden. Denn ohne, dass die Menschheit Notiz davon genommen hat, hat sie sich vom einstigen Gottesbild losgesagt und die Macht der Religionen beschnitten. Denn während die Religion in früheren Jahrhunderten häufig der Mittelpunkt des menschlichen Lebens darstellte, ist sie in der heutigen Gesellschaft nur noch eine Randerscheinung. Feste wie Weihnachten oder Ostern verlieren dabei zunehmend ihre Bedeutung und werden immer mehr als Feste der Familie und weniger der religiösen Einkehr erlebt. Selbst im Rückblick erscheint es unmöglich, diese Emanzipierung der Menschheit von Gott an einem Ereignis festzumachen oder zu datieren. Die aus damaliger Sicht phantastische und äußerst unrealistische Prophezeiung Nietzsches über die unbemerkte Loslösung von Gott hat sich demnach als zutreffend erwiesen.
Neben dieser wohl berühmtesten Vorhersage machte sich Nietzsche auch mit vielen weiteren Prognosen einen Namen. Diese stellten sich dabei, auch wenn sie im 19. Jahrhundert noch abstrus erschienen, im Nachhinein allesamt als präzise und wahr heraus. Die von Nietzsche verkündeten Geschehnisse waren dabei die entscheidenden Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Es stellt sich deshalb zurecht die Frage, ob Nietzsches scharfer Verstand und seine Philosophie ihn zu diesen Prognosen befähigten oder ob er in Wahrheit gar ein Hellseher und Prophet war. Ein Beispiel für die prophetische Gabe Nietzsches stellte dessen Prognose über den Untergang des Sozialismus dar. Denn schließlich sparte der Philosoph nicht mit Kritik an dieser Ideologie. Nietzsche zog im Gegensatz zu seinen Mitmenschen eine Parallele zwischen dem Sozialismus und Despotismus, denn der erste werde ebenso scheitern wie der zu Nietzsches Zeit schon „fast abgelebte Despotismus“. Diese Prognose untermauerte Nietzsche damit, dass der Sozialismus ebenso wie der Despotismus die Freiheit des Menschen und sein eigenständiges Denken einschränke. Damit widersprächen beiden Ideologien fundamental der menschlichen Emanzipation. Auch der vermeintlichen Gerechtigkeit des Sozialismus konnte Nietzsche nichts abgewinnen. Denn er sah jede Form des Gemeineigentums als unmöglich an, da der Mensch alles ausbeute, was er nur als „zeitweiliger Pächter“ bewirtschafte. Eine Nachhaltigkeit der Ideologie des Sozialismus sah Nietzsche folglich als nicht gegeben an.
Als Folge des von ihm prophezeiten Untergangs des gemeinschaftlichen Eigentums folgerte Nietzsche auch eine rapide Zunahme der Privatisierung. So schrieb er in seinen Werken beispielsweise, dass selbst der „zäheste Rest, welcher von der alten Arbeit des Regierens übrig bleibt, zu allerletzt einmal durch Privatunternehmen besorgt werden“ wird. Heute wissen wir nur zu gut, dass diese Prognose Realität geworden und die Privatisierung staatlicher Aufgaben immer weiter fortgeschritten ist. Zu Nietzsches Zeiten hingegen erschien diese Prognose als Fantasterei, da Privatunternehmen zu dieser Zeit bei Weitem nicht die Macht heutiger Konzerne besaßen. Nietzsche sagte somit in seinem Werk nicht nur die vielen Privatisierungswellen, sondern auch die nie für möglich gehaltene Macht von weltumfassenden Tech-Unternehmen und Konzernen voraus.
Des Weiteren sagte Nietzsche ebenfalls die europäische Einigung voraus. Während die Völker Europas sich im 19. Jahrhundert in immer weiter andauernden kriegerischen Streitigkeiten Gewalt antaten, glaubte der große Philosoph an die Kraft der europäischen Einigung. Nietzsche schrieb zum Beispiel in seinem Werk „Jenseits von Gut und Böse“, dass „Europa eins werden will“. Denn der Philosoph sah die Menschen des Kontinents als zusammengehörig. Nationalistisches Gedankengut war ihm fremd. Er empfand dieses als eine von oben herab aufoktroyierte Ideologie, die in seinen Augen lediglich dazu diente, dass „Politiker des kurzen Blickes“ ihre Macht erhalten oder ausweiten konnten. Doch auch diese menschenverachtende Ideologie empfand Nietzsche als ein Hindernis für die Menschheit, sich zu emanzipieren und ihren eigenen Verstand zu gebrauchen. Das revolutionäre Gedankengut Nietzsches von einem geeinten Europa sollte sich Jahrzehnte später in der Gründung der Europäischen Union manifestieren und als wahr erweisen. Mit dieser Prophezeiung wurde Nietzsche also zu einem Vorreiter einer friedlicheren Welt und einem Europa, dass das Joch des jahrhundertelangen Krieges überwinden konnte.
Der „Übermensch“ nach Nietzsches Vorstellung
Nietzsche prophezeit in seinem Werk die Geburt des sogenannten „Übermenschen“. Hierbei handelt es sich zu einem Gegenentwurf zu Gott. Denn im Gegensatz zu den etablierten Religionen, die Gott unterwürfig gegenübertreten und ihn trotzdem durch ihre menschliche Prägung ad absurdum führen, sieht Nietzsche die Zukunft in einem aufgeklärten, fortschrittlichen Weltbild. Dieses mündet demnach im „Übermenschen“. Dieser ist sich seines Verstandes bewusst und bedient sich dieses mächtigen Werkzeuges, um mit seiner Umwelt zu interagieren. An dieser fundamentalen Ausrichtung ist zu erkennen, dass Nietzsche die Menschen von Religionen emanzipieren wollte. Er wollte dadurch erreichen, dass die Menschheit nicht mehr im Status eines Kindes verharrt, sondern wie ein erwachsener und mündiger Mensch ihren Verstand gebraucht und Dinge nicht naiv glaubt, sondern hinterfragt. So beschreibt Nietzsche in seinem Hauptwerk „Also sprach Zarathustra“ die drei Stufen, die seiner Meinung nach essenziell für die Entwicklung eines Menschen seien. Demnach befände sich ein jeder Mensch als Kind in Abhängigkeit von Autoritäten und Meistern. Diese Stufe würde gefolgt von einer Phase der Emanzipation. In dieser reiße sich der Mensch los von seinen ehemaligen Autoritäten und erkämpfe durch Hinterfragen und logische Schlüsse seine Freiheit. Die Entwicklung ist nach Nietzsche dann im dritten Schritt abgeschlossen. Denn in diesem wende sich der Mensch hin zu den eigenen Werten und endgültigen Zielen.
Insbesondere im deutschen Sprachgebrauch ist der Begriff des „Übermenschen“ äußerst negativ und problematisch behaftet, da er von den Nationalsozialisten vereinnahmt wurde. Diese Aneignung widerspricht Nietzsches Auffassung allerdings fundamental und wurde auch durch plumpe Fälschungen an seinem Spätwerk befeuert. Denn im Gegensatz zum Rassenhass der Nationalsozialisten trat Nietzsche zeitlebens für eine Verständigung der Menschheit ein und sprach sich gegen jede Form von Nationalismus und Antisemitismus aus. Der Begriff des „Übermenschen“ nach Nietzsche zielt demnach nicht auf einzelne Gruppen, sondern auf die Menschheitsfamilie als Ganzes ab.
Nietzsches Bedeutung für die Gegenwart
Unter den vielen bekannten Philosophen nimmt Friedrich Nietzsche heute einen besonderen Platz ein. Denn sein Werk besitzt die größte Strahlkraft für die heutige Zeit. Schließlich ist unsere derzeitige Gesellschaft geprägt von großen Veränderungen und stetigem Wandel. Denn durch die Globalisierung und den technologischen Fortschritt tritt eine extreme Beschleunigung unseres Alltags ein. Dementsprechend bedeuteten die letzten Jahrzehnte eine nie da gewesene Veränderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Lebensformen wurden ebenso wie Werte und Einstellungen hinterfragt. Dies führte in vielen Bereichen zu umfassenden und revolutionären Veränderungen. So wurde die Rolle der Frau in der Gesellschaft ebenso neu definiert wie auch die von Patchworkfamilien etc. Auch die Rolle der Religion hat sich stark gewandelt. Während die Kirche früher einen enormen Einfluss auf die Menschen hatte, vollzog sich seit dem Wirken Nietzsches ein sukzessiver Wandel hin zu einer emanzipierten und säkularen Religion. Ganz nach den Prophezeiungen Nietzsches sehen die meisten Menschen religiöse Gebote und Verbote nicht mehr als unumstößliche Fakten an. Denn ebenso wie der vom Philosophen propagierte „Übermensch“ emanzipierte sich die Gesellschaft von den Einschränkungen der Religion. Stattdessen definiert sie selbst und ohne Fremdbestimmung eigene Werte und Moralvorstellungen, nach denen sie ihr Leben ausrichtet.
Nietzsche hat mit seinen Prophezeiungen demnach nicht nur unseren modernen Lebensstil vorhergesagt, sondern durch sein revolutionäres Werk diesen erst ermöglicht. Denn dadurch, dass Nietzsche das Sein der Religion hinterfragte, bereitete er die Gesellschaft auf ihre Emanzipation vor. Er wurde dadurch zum Propheten unseres heutigen Lifestyles und der Begründer des Nihilismus. Denn dieser beruht darauf, dass nach den Religionen das Nichts herrschen wird und sich die Menschen befreit von ihren Fesseln entfalten können. In der heutigen Zeit ist dieser Prozess in vollem Gange. Denn insbesondere in den jüngeren Generationen haben die etablierten Religionen kaum noch Zulauf. Vielmehr sehen die Menschen Entwicklungen nicht mehr als gottgegeben und unveränderlich an. Stattdessen sind sie sich ihrer eigenen Macht und Verantwortung bewusst. So fußen beispielsweise die Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels auf der Erkenntnis, dass Umweltkatastrophen keine Strafe Gottes sind, sondern der Mensch diesen durch seinen eigenen Verstand entgegentreten kann.
Fazit
Nietzsche ragt beim Vergleich aller bekannten Philosophen heraus. Denn schließlich hat er wie kein zweiter unseren heutigen Lebensstil und modernen Lifestyle beeinflusst. Die Emanzipation der Gesellschaft von den großen Religionen wäre nämlich ohne das Schaffen des Visionärs nicht denkbar gewesen. Mit seinen Prognosen, die sich im Nachhinein alle als wahr herausgestellt haben, stimmte der Philosoph dank seiner prophetischen Gabe die Gesellschaft auf die fundamentalen Umwälzungen ein, die ihr in den folgenden Jahrzehnten bevorstanden. Wegen seiner großen Bedeutung für das Hier und Jetzt gehört Nietzsche noch heute zu den bekanntesten und meistgelesenen Philosophen der Geschichte. Dabei versuchten immer wieder einzelne Gruppierungen wie beispielsweise die Nationalsozialisten die Werke des genialen Denkers für sich zu instrumentalisieren und zu vereinnahmen. Auch wenn heute glücklicherweise weitgehende Einigkeit herrscht, dass Nietzsches Werk in keine derartige Richtung zu deuten ist und es sich bei ihm um einen Vordenker der europäischen Einigung und Völkerverständigung handelte, wird Nietzsche leider noch immer häufig missverstanden. So konnte mit dem Vorurtei,l Nietzsche sei ein Atheist immer noch nicht restlos aufgeräumt werden. Denn Nietzsche befand sich in keinem Kampf mit Gott. Vielmehr war er ein kluger Kopf auf der Suche nach der Wahrheit. Nietzsche lehnte zwar Religionen ab, nicht aber die Existenz eines göttlichen Wesens. Er stand dafür ein, dass die Menschheit sich emanzipierte und Gesellschaften ihr Verhalten an rationaler Logik und nicht an religiösen Traditionen ausrichten sollten. Mit seinen Gedankengängen war Nietzsche seiner Zeit dabei um Jahrhunderte voraus. Denn, so beweisen seine Prophezeiungen, gelang es dem großen Denker in die Zukunft zu blicken und Visionen der dortigen Realität zu erschaffen. Diese beeindruckende Gabe teilte Nietzsche dabei mit Hilfe seines Werks mit allen Menschen.
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