Inhalt.
Der Weg unseres Herzens.
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Auch spirituell werden Menschen dazu angeregt, auf ihr Herz zu hören.
Die Wahrheit ist in uns, wir müssen nur unser Herz öffnen, um sie zu erkennen.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Doch was, wenn wir unserer Herzensstimme nicht mehr richtig glauben können?
Kehren wir also zurück auf den Pfad, den das Universum seit jeher für uns vorgesehen hat.
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„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Dieser wunderschöne Gedanke stammt aus Antoine de Saint-Exupérys weltberühmtem Buch Der kleine Prinz. In nur zwei Sätzen fängt der überragende Autor damit die Essenz dessen ein, worüber wir heute hier an dieser Stelle sprechen wollen: was es bedeutet, auf sein Herz zu hören.
Wir alle kenne sie – diese kleine innere Stimme, die uns anleitet, uns die Richtung weist, die uns sagt, worauf wir achten und was wir untersuchen sollen. Es ist unser Herz, das hier spricht, unsere Herzensstimme. Ein rätselhafter Drang, ein subtiler Stupser, ein unerklärliches Gefühl, zu wissen. Viele nennen es auch Bauchgefühl oder Intuition. Was damit gemeint ist, ist immer dasselbe: unsere Fähigkeit, sofort auf Anhieb zu erkennen, was richtig und was falsch für uns ist.
Wenn diese starke, entscheidungsfördernde Kraft in uns spricht, nehmen wir eine innere Stimme durch bestimmte unmittelbar auftretende Körpersignale wahr. In der Neurobiologie werden diese Körpersignale „somatische Marker“ genannt. Sie zeigen uns deutlich unsere Zustimmung oder Ablehnung, auch wenn wir auf unserer bewussten Ebene noch zu gar keiner Entscheidung gelangt sind. Zustimmung äußerst sich durch positive somatische Marker, sprich verschiedene Körperreaktionen, die wir als angenehm empfinden, wie ein aufregendes Bauchkribbeln oder fröhliches Herzflattern. Dagegen äußert sich Ablehnung durch negative somatische Marker, sprich Körperreaktionen, die wir als unangenehm empfinden, wie ein Engegefühl in der Brust oder Magenschmerzen.
Wenn wir diese somatischen Marker betrachten, können wir sofort erkennen, wieso die Weisheit unseres Herzens auch Bauchgefühl genannt wird: Wir nehmen unsere wahren Emotionen in unserem Bauch wahr. Nicht umsonst beschreiben Frischverliebte ihr Glücksgefühl als „Schmetterlinge im Bauch“. Nicht umsonst beschreiben Dauerangespannte ihr Stressgefühl dagegen als „Knoten im Bauch“. Unser Gehirn und unser Bauch stehen ganz offensichtlich in Dauerkontakt – das konnte sogar die Wissenschaft mittlerweile nachweisen und durch besagte Termini wie „somatische Marker“ benennen.
Auch spirituell werden Menschen dazu angeregt, auf ihr Herz zu hören.
Menschen auf einer höheren spirituellen Ebene spüren intuitiv, wie wichtig es für ein ausgeglichenes Leben ist, in sich hineinzuspüren und die eigenen Emotionen auf einer tiefen seelischen Ebene wahrzunehmen.
Die Wahrheit ist in uns, wir müssen nur unser Herz öffnen, um sie zu erkennen.
Warum fällt es uns dann oft so schwer, auf unser Herz, unsere Herzensstimme, unsere innere Weisheit zu hören? Die Antwort hierauf ist ganz einfach: Viele von uns haben schlicht verlernt, ihr Herz zu spüren. Wir sind es nicht mehr gewohnt, auf unser Herz zu hören. Wir haben verlernt, die Anzeichen, dass unser Herz zu uns spricht, zu deuten. Das ist nicht unsere Schuld.
Es ist diese moderne Welt, die sich in Äußerlichkeiten verliert, in Welten, die nicht real sind. Es ist eine Welt, die das Spirituelle geringschätzt, nur um die Menschen bis ans Limit auspressen zu können; eine Welt, die schlicht das Menschsein verlernt hat. In solch einer Welt wundert es kaum, dass auch die Menschen jeglichen Halt, jegliche Orientierung verlieren und damit sich selbst verlieren.
Wir wurden darauf konditioniert, unserem Kopf und nicht unserem Herzen zu folgen – unserer Herzensstimme zu vertrauen. In der gegenwärtigen Gesellschaft sehen sich Herzensmenschen oft mit dem Spott und der Missbilligung ihrer Mitmenschen konfrontiert. Sie seien naiv, einfältig, beschränkt. Unser Herz zu zeigen, macht uns verwundbar, angreifbar, ausnutzbar. So schirmen wir uns ab, um uns selbst zu schützen, verlieren die Verbindung zu unserem Herzen. Eine nie gekannte Härte wird Teil unseres Wesens und dabei merken wir nicht, wie wir mehr und mehr den Zugang zu unserer Herzensstimme verlieren. Dabei ist unser Herz unsere Heimat, der Ort, wo Lebendigkeit, Lebensfreude und Lebensenergie zu Hause sind – der Ort, wo unsere Seele lebt.
Wir verlieren die Schönheit des Lebens, versuchen die Welt durch den Blick des Verstandes zu begreifen und sehen dabei nicht, dass unser Verstand das, was wir Leben nennen, nicht erfassen kann.
„Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Auch hier müssen wir uns dieser allumfassenden Wahrheit stellen, um zu erkennen, dass unser Leben mehr ist als die Summe unserer Verstandesteilchen. Doch wir müssen nicht verzagen – dieser Weg fort von uns selbst ist keine Einbahnstraße. Wir können den Weg zurückfinden – wir müssen nur auf unser Herz hören.
Wie können wir nun feststellen, ob die Leitung, die wir erhalten, von unserem Herzen kommt? Um diese Frage zu beantworten, wollen wir in weiterer Folge darüber sprechen, was uns dabei helfen kann, eine herzzentrierte Führung zu erkennen und anzuerkennen.
Um auf unsere Herzensstimme hören zu können, müssen wir mehr Ruhe in unseren Tag einbauen. Wir brauchen mehr Zeit und Muße. Wir müssen unsere Aufmerksamkeit weniger rational und mehr emotional fokussieren. Doch vor allem müssen wir aufhören, Situationen zu beschönigen.
Während wir uns selbst belügen, hat unsere Herzensstimme schone lange in all ihrer Ehrlichkeit erkannt, wie wir tatsächlich fühlen. Ist die neue Partnerin tatsächlich die Traumfrau, auf die wir unser ganzes Leben gewartet haben, oder doch nur das nächste Kapitel in der langen Reihe toxischer Beziehungen, die wir seit unserer Kindheit führen? Erfüllt unser Job tatsächlich jede Faser unseres Seins oder sind wir nur auf Geld und Prestige aus? Studieren wir Jura, weil wir an die Rechtmäßigkeit der Gesetze glauben und diese verteidigen wollen? Oder haben wir uns nur nicht getraut, dem Befehl des Vaters zu widersprechen, als dieser verlangt hat, die Familientradition fortzuführen?
Wir müssen achtsam sein und uns selbst genau beobachten, dann werden wir schnell merken, was richtig für uns ist. Unsere Herzensstimme weist uns den Weg und zeigt uns auch durch Signale unseres physischen Herzens, wie wir zu einer Sache stehen. Wie schnell und stark schlägt unser Herz? Wie hoch sind unser Puls und Blutdruck? Wenn wir diese Signale als das anerkennen, was sie sind – nämlich die Schreie und Rufe unserer Herzensstimme –, dann finden wir auch den Zugang zu unserem Herzen – unserer inneren Weisheit.
Manchen von uns wird es leichter, anderen schwerer fallen, diesen Zugang zu finden. Haben wir unser Herz beispielsweise für einen großen Teil unseres Lebens vernachlässigt, so ist es für uns womöglich nicht ganz einfach, die Signale, die unsere Herzensstimme uns schickt, zu deuten. Doch wir alle sind spirituelle Wesen und haben damit auch die Fähigkeit, unsere Wahrnehmung zu schulen und weiter zu schärfen. Wir müssen uns nur stets vor Augen halten, wie essenziell es für ein erfülltes Leben ist, eine bewusste Verbindung zu unserem Herzen zu haben. Schon wird es für uns viel leichter sein, das Flüstern unserer Herzensstimme zu verstehen.
Das Wissen über somatische Marker ist nur die Basis, um uns den Weg zu unserer Herzensstimme zugänglich zu machen. Doch um diese mächtigste aller Kräfte in vollem Umfang zu spüren, ist es unerlässlich, dass wir unsere Wahrnehmung konstant trainieren.
Meditation, Yoga und Achtsamkeitstrainings sind nachweislich effektive Möglichkeiten, um besser mit uns selbst und unseren Empfindungen in Kontakt zu treten. Dazu braucht es, wie wir bereits wissen, Zeit. Um unsere Wahrnehmung nachhaltig zu schulen, müssen wir einfach etwas investieren, etwas von uns geben, um etwas zurückzubekommen. Das Investitionsgut Zeit wird eine Investition in unsere Zukunft. Fokussieren wir auf das, was unser Leben bereichert und strahlender macht, so wird auch unsere Zukunft voller leuchtender Sterne sein.
Doch was, wenn wir unserer Herzensstimme nicht mehr richtig glauben können? Was, wenn es so aussieht, als wäre bei der Kalibrierung unserer Herzensstimme etwas schiefgegangen? Was, wenn es uns dünkt, unsere Herzensstimme hätte jegliche Orientierung verloren? Auch hier müssen wir keinesfalls die Hoffnung verlieren. Im Strudel des Lebens kann es tatsächlich passieren, dass unsere Herzensstimme sich verirrt. Die Nadel unseres inneren Kompasses folgt nicht dem Magneten unseres Herzens, sondern wird von anderen Magneten abgelenkt.
Oft haben wir als Kind gelernt, unsere eigenen Bedürfnisse zu verstecken. Wir waren von anderen abhängig und hatten deshalb nicht die Möglichkeit, das zu tun, was wir wirklich wollten – was unser Herz uns gesagt hat. Taten wir es trotzdem, resultierte dies in Ausgrenzung und Zurückweisung. Solche Traumata haben sich im Laufe unseres Lebens zu störenden Magneten entwickelt, die unsere Herzensstimme irritieren. Als Erwachsene ist es nun unsere Aufgabe, diese Angst und diesen Schmerz hinter uns zu lassen. Wir sind nicht mehr abhängig, sondern frei in unseren Entscheidungen und der Gestaltung unseres Weltbildes und unseres Lebenswegs. Wir müssen lernen, dass wir auf unser Herz und unsere Herzensstimme vertrauen dürfen. Wir dürfen eine Straße zu jenem Ort bauen, der Heimat unserer Lebendigkeit, Lebensfreude und Lebensenergie ist – der unserer Seele ein Zuhause bietet. Wir dürfen uns in unseren Entscheidungen von unserem Herzen und unserer Herzensstimme leiten lassen. Wir dürfen Mensch sein.
Kehren wir also zurück auf den Pfad, den das Universum seit jeher für uns vorgesehen hat:
ein Weg, der vom Vertrauen auf unser eigenes Herz gezeichnet ist. Auf unsere Herzensstimme zu vertrauen, bedeutet, dass wir in der Lage sind, die großen Zusammenhänge des Lebens zu erkennen. Verschließen wir uns daher nicht dieser inneren Weisheit, die uns von unserem Herzen geschenkt wird, sondern nehmen wir sie in all ihrer Schönheit an. Wenn wir das tun, werden wir schnell spüren, wie unser Leben bereichert wird.
»Ich sehe meine Motivation vor allem darin, die Erwartungen meiner Klienten stets zu übertreffen.«
Emanuell Charis
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