"Im Leben wirst du so behandelt, wie du anderen beibringst, dich zu behandeln" (Wayne Dyer)
Wut, Geschrei, Hysterie, Aggression. Ein toxisches Klima, das sich langsam als Denk- und Lebensweise zu Hause, in der Familie oder am Arbeitsplatz durchsetzt. Eine weitere Pandemie, die neben der des Coronavirus grassiert. Erfüllt sie Ihre Beziehung mit Angst, Furcht und Ungewissheit? Saugt es Ihre ganze Energie auf und lässt Sie ständig an sich selbst zweifeln? Ist Ihre Beziehung eine toxische Beziehung? Bei der Toxizität geht es um die Einstufung des Potenzials einer Substanz, einem Organismus zu schaden. Ist es möglich, dass menschliche Verhaltensweisen eine ähnliche Wirkung auf ein Individuum haben können und eine Reihe von Schäden verursachen? Toxische Beziehungen sind in der Tat durch Verhaltensweisen gekennzeichnet, die Ihnen auf emotionaler Ebene schaden und mit extremen Fällen von körperlicher Gewalt begleitet sein können. Im Gegensatz zu "gesunden Beziehungen", die eine positive Stimmung sowie ein Gefühl der Vollständigkeit und Geborgenheit vermitteln, verbrauchen "toxische Beziehungen" all Ihre Energie, lassen Sie ständig an sich zweifeln. Wenn Sie in einer toxischen Beziehung gefangen sind, fühlen Sie sich im Allgemeinen besser, wenn Sie nicht mit Ihrem Partner zusammen sind.
In diesem Text erkläre ich Ihnen, dass die Toxizität in einer Beziehung kein Geschlecht kennt, denn das toxische Gift in einer Beziehung benötigt immer beide Partner, um wirken zu können - den toxischen Partner und das Opfer. Wer dabei in welche Rolle gerät, ist von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich.
Das Opfer in der Beziehung ist in der Regel mit Zweifeln aufgewachsen, die sich in einem misstrauischen Blick der Eltern widerspiegeln, und sucht deshalb die Bestätigung in allem, was es selbst abwertet. Und so sucht es unterbewusste einen Partner, der es abwertet und klein hält.
Der toxische Partner verschanzt sich häufig hinter seinem Narzissmus und konzentriert sich nur auf sein fadenscheiniges Ego. Die anderen sind nur dazu da, sich um ihn herum zu drehen und ihm eine vorübergehende Bestätigung zu geben. Da diese immer nur von kurzer Dauer ist, ist er dazu verdammt, unbefriedigt in einer vielschichtigen Einsamkeit zu leben.
Auch wenn die Verhaltensweisen eines "toxischen Partners" unterschiedlich sein können, steckt dahinter in der Regel das Bedürfnis nach Kontrolle und Dominanz in der Beziehung. Ich zeige Ihnen einige Beispiele für Verhaltensweisen, die er an den Tag legen kann, um Sie zu manipulieren und zu dominieren:
1. Er benutzt Kommentare, die Sie herabsetzen. Er gibt Ihnen das Gefühl, dass Ihre Meinungen, Bedürfnisse und Verhaltensweisen albern und bedeutungslos sind.
2.
Er sorgt dafür, dass Sie sich schuldig fühlen. Sie fühlen sich gezwungen, dem nachzugeben, was er von Ihnen verlangt, weil er Sie sonst emotional erpresst.
3. Er lässt Sie glauben, dass Sie alles falsch machen.
4.
Er ist ständig unglücklich und voller Negativität über alles, was Sie von ihm verlangen. Er hat die Angewohnheit, das Opfer zu spielen. Dreht er jedes Mal, wenn Sie ihm erklären, wie Sie sich fühlen, die Sache um und findet einen Weg, das Gespräch auf seine eigenen Gefühle zu lenken und darauf, wie ungerecht er sich fühlt.
5. Er ist oft jähzornig, aggressiv und kritisch Ihnen gegenüber.
6.
Wann immer Sie Ihre Unzufriedenheit und Frustration über sein Verhalten zum Ausdruck bringen, beschuldigt er Sie übermäßig egoistisch zu sein, während er keine Gelegenheit auslässt, seine eigenen Beschwerden vorzubringen.
7.
Er ist passiv-aggressiv. Er drückt nicht aus, was er will, sondern überlässt alles Ihnen. Er zeigt seine Ablehnung jedoch auf indirekte Weise, indem er Ihnen Schuldgefühle einredet oder behauptet, er sei nicht verletzt worden, während sein Verhalten gleichzeitig das Gegenteil zeigt.
8. Er wird übermäßig eifersüchtig und wird sehr besitzergreifend. Das mag zwar zunächst charmant sein, aber Sie merken schnell, dass sein Verhalten Sie dazu zwingt, sich für jeden Ausflug zu entschuldigen, Ihnen das Leben schwer macht und Sie gleichzeitig von Ihren Freunden distanziert.
9. Sie haben Albträume. Selbst wenn Sie auf bewusster Ebene noch nicht erkannt haben, wie sehr diese Beziehung Ihnen schadet, hat Ihr Unterbewusstsein vielleicht schon begonnen, sie zu verarbeiten. Wenn Sie im Schlaf häufig Albträume haben, in denen Ihr Partner vorkommt, ist das möglicherweise ein Zeichen dafür, dass Ihre Beziehung Ihnen Probleme bereitet.
10.Sie verheimlichen Informationen vor Ihren Freunden und Ihrer Familie. Wenn Sie Details weglassen, die die andere Person "belasten" würden, und versuchen, die Situation besser aussehen zu lassen, als sie ist, dann gibt es ein Problem. Vor allem, wenn man Dinge zurückhält, weil es einem peinlich ist, sie sogar den besten Freunden oder der Mutter zu erzählen.
11.Sie entschuldigen immer das Verhalten Ihres Partners. Er hat nicht auf Ihre Nachricht geantwortet, obwohl er andauernd auf Instagram aktiv ist? Wahrscheinlich war er zu beschäftigt und hatte keine Zeit. Hat er Ihren Geburtstag vergessen? Nun, Sie kennen Ihn und er hat eben oft ein Gedächtnis wie ein Goldfisch. Hat er Sie angeschrien? Er hatte bestimmt einen harten Tag im Büro. Wenn Ihnen das alles bekannt vorkommt, sollten alle Alarmglocken schrillen.
12.Sie sind ständig gestresst oder Ihr Immunsystem ist geschwächt. Toxische Beziehungen versetzen uns in einen "Kampf-oder-Flucht"-Prozess, was bedeutet, dass unser Körper erschöpft ist, da er versucht, ständig in Alarmbereitschaft zu sein, um mit einem Angriff fertig zu werden.
In den letzten 10 Jahren hat es eine explosionsartige Zunahme von toxischen Menschen gegeben. Doch die Machenschaften dieser Menschen bleiben häufig im Verborgenen. Denn ihre Opfer schweigen häufig aus Scham oder Unkenntnis.
Viele dieser Opfer kommen zu mir. Häufig haben sie sich bisher nicht getraut mit anderen Menschen ihr Leid zu teilen. Doch mir vertrauen sie sich an: "Ich bin hierhergekommen, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll. Ich habe das Gefühl, ich verliere den Verstand."
Eine der Betroffenen sprach ununterbrochen über einen Mann, der seit Jahren in ihrem Leben vorkommt, oder besser gesagt, der in ihren Gedanken, in ihren endlosen Spekulationen und Analysen häufiger vorkommt als in ihrem täglichen Leben.
Vielleicht ist genau dieses eines der Merkmale von Menschen, die die Protagonisten von toxischen Beziehungen sind. Ihre Anwesenheit durch Abwesenheit. Eine endlose Widersprüchlichkeit, ohne Anfang und ohne Ende, ein endloses Versprechen, das sich letztlich nie erfüllt, aber sich auch nie endgültig in Luft auflöst. Denn eine giftige Person wird nie etwas Definitives sagen. Die Opfer in einer solchen Beziehung bemühen sich häufig, "ein bisschen schöner" zu werden oder eine andere Anforderung zu erfüllen. Doch es wird ihnen niemals gelingen eine definitive Bestätigung zu erhalten und sich selbst als angemessen zu fühlen. Das ist das Grundgefühl, das diese Beziehungen bei den Menschen in der Opferrolle auslöst. Das Gefühl der Unzulänglichkeit - dass man nie genug ist.
Die einzige Lösung, die ich Ihnen in einem solchen Fall raten kann:
Spielen Sie dieses Spiel nicht mit, erklären Sie sich zum Verlierer und gehen Sie dadurch als Gewinner aus der Situation hervor.
Denn nur so gewinnen Sie wieder die Macht über Ihr eigenes Leben zurück. Ein toxischer Partner kann schließlich nur dann sein Gift versprühen, wenn er ein Opfer vorfindet, das ihn gewähren lässt.
Dazu eine tiefere Erklärung:
Obwohl "toxische Beziehungen" eindeutig dysfunktional sind, da sie Unsicherheit, Unterdrückung und ständige Kritik fördern, sind sie für den Einzelnen oft schwer zu erkennen und noch schwieriger zu beenden. Natürlich ist es kein Zufall, dass es für ihre Entwicklung zwei braucht: denjenigen, der unterdrückt und kontrolliert, aber auch denjenigen, der sich unterwirft und die negativen Verhaltensweisen seines Partners bedingungslos akzeptiert. Von außen betrachtet erscheint es schwer zu verstehen, weshalb ein Mensch in einer Beziehung verbleibt, in der er sich nicht frei entfalten kann. Doch diese Menschen fühlen sich gefangen und wissen nicht, wie sie sich aus dieser Situation befreien sollen.
Um diesen schwierigen Weg zu gehen, rate ich Ihnen:
1.
Lieben Sie sich selbst und erkennen Sie Ihren eigenen Wert. Denn es ist zumeist so, dass sowohl die Person, die das "toxische Verhalten" an den Tag legt, als auch der Empfänger dieses Verhaltens ein geringes Selbstwertgefühl haben und glauben, dass sie es nicht wert sind, geliebt zu werden, wenn sie sich nicht auf diese Weise verhalten.
2. Akzeptieren Sie, dass das Ziel nicht darin besteht, Ihren Partner zu ändern, sondern sich selbst. Ändern Sie Ihr Verhalten, indem Sie Ihrem Partner neue, klare Grenzen in Bezug auf Ihre Bedürfnisse setzen und ihm Zeit geben, sich allmählich an die neue Situation anzupassen. Solange Sie nicht auf Verhaltensweisen reagieren, die Ihnen missfallen, verstärken Sie die Entstehung eines Teufelskreises, mit dem Ergebnis, dass Ihr Partner keine Konsequenzen für sein Handeln erfährt und Sie dauerhaft der Verlierer der Situation sind.
3. Verstehen Sie, warum Sie die Beziehung zu Ihrem Partner aufrechterhalten. Wenn die Antwort lautet, dass Sie Angst haben, sonst allein zu sein, dann sollten Sie Ihr Selbstvertrauen stärken!
4.
Halten Sie Abstand. Legen Sie eine Zeitspanne fest (etwa 2-3 Wochen), in der Sie und Ihr Partner getrennt sind, um zu sehen, ob Sie sich dann besser fühlen oder nicht.
5. Verschaffen Sie Ihrem Ärger Luft. Sprechen Sie mit Ihrem Partner konkret darüber, was Sie in Ihrer Beziehung ändern wollen, und bitten Sie ihn, dasselbe in Bezug auf Sie zu tun. Vereinbaren Sie, dass Sie Ihr Verhalten regelmäßig neu bewerten werden. Für den Fall, dass keine Veränderung festgestellt wird, legen Sie fest, welche Konsequenzen dies haben wird. So schwierig es auch klingen mag, die Trennung kann eine davon sein.
»Ich sehe meine Motivation vor allem darin, die Erwartungen meiner Klienten stets zu übertreffen.«
Emanuell Charis
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